Herzkatheteruntersuchung

Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Abteilung ist die Herzkatheteruntersuchungen. Dabei untersuchen wir neben den Herzkranzgefäßen durch die sogenannte Koronarangiografie, auch die Druckverhältnisse in der Lungenstrombahn in der Rechtsherzkatheteruntersuchung.

Bild: hgz-schulze
Dr. med. Matthias Schulze

Durch die Analyse von Blutgaswerten aus der Lungenstrombahn und der großen Körperschlagader (Aorta) erhalten wir Aufschluss über die Leistungsfähigkeit des Herzens. Neben der Diagnostik und Therapie der koronaren Herzerkrankung, diagnostizieren und therapieren wir Herzklappenfehler, angeborene Herzfehler sowie Herzmuskelerkrankungen.

Unsere neuen Herzkatheterlabore sind mit modernster Technik ausgestattet. Jährlich werden über 1200 Patienten untersucht und meist in gleicher Sitzung auch behandelt. Dabei dauert die eigentliche Untersuchung nur wenige Minuten und ist ausgesprochen schmerz- und komplikationsarm.
Bei einem akuten Herzinfarkt zählt jede Minute, denn je länger ein Herzkranzgefäß verschlossen ist, desto größer ist der Schaden am Herzmuskel und damit die Gefahr zu versterben. Sobald wir von einem Patienten mit akutem Herzinfarkt erfahren, wird ein Herzkatheterlabor freigehalten, um den Infarktpatienten sofort lebensrettend zu behandeln.

Der Einsatz neuester Technik, Methoden und Materialien zur Diagnostik und Therapie, z.B. bei der koronaren Herzerkrankung, sind bei uns selbstverständlich. Dabei halten wir uns an nationale und internationale Leitlinien. So setzen wir z.B. seit Jahren in unserer klinischen Routine die intrakoronare Druckmessung ein, um Engstellen in den Herzkranzgefäßen exakt beurteilen zu können. Auch die optische Kohärenztomografie, mit der die Herzkranzgefäße bildhaft von innen dargestellt werden können, wird bei uns regelhaft angewendet, um Engstellen besser darzustellen und das Ergebnis nach Implantation einer Gefäßstütze (Stents) oder eines bioresorbierbaren Scaffolds zu überprüfen.

Der Einsatz neuester Materialien wie z.B. sich selbst auflösender Gefäßstützen, der bioresorbierbaren Scaffolds, ist bei uns (nach gründlicher Prüfung der Machbarkeit) ebenso selbstverständlich wie anderer Techniken, z.B. medikamente-freisetzende Stents oder Ballonkatheter. Weiterhin werden bei uns relevante Defekte in der Scheidewand der Vorkammern (Vorhofseptumdefekte) mit einem Schirm verschlossen. Bei Patienten/innen, die bei Vorhofflimmern keine dauerhafte Blutverdünnung (orale Antikoagulation) vertragen oder die ein hohes Blutungsrisiko haben, können hier das Vorhofsohr im linken Vorhof dauerhaft verschließen, wodurch eine orale Antikoagulation nicht mehr notwendig ist.

Folgende Techniken werden regelmäßig eingesetzt:

Diagnostik der koronaren Herzerkrankung:

  • Zugang vom Arm (radial) oder der Leiste (femoral)
  • Weiterführende Diagnostik mit Technik auf dem neuesten Stand
  • Intrakoronare Druckmessung: Exakte Bestimmung der Relevanz einer Engstelle, damit deutlich erhöhte Behandlungsqualität
  • Optische Kohärenztomografie (OCT): Exakte bildliche Darstellung der des Gefäßlumens, von Engstellen usw., damit erhöhte Behandlungsqualität
  • Intravaskulärer Ultraschall (IVUS): Mittels eines Gefäßultraschalls Darstellung des Gefäßlumens, von Engstellen usw., damit erhöhte Behandlungsqualität
  • Regelhafter Einsatz von Verschlusssystem zum Verschluss der Punktionsstelle im Bereich der Leiste

Therapie der koronaren Herzerkrankung:

  • Einsatz medikamente-freisetzender Stents der neuesten Generation
  • Einsatz von medikamente-freisetzenden Ballonkathetern
  • Einsatz von Bioresorbierbaren Gefäßstützen (sog. Scaffolds), die aus einem Milchsäuregerüst bestehen und die beginnen, sich ca. 6 Monate nach Implantation aufzulösen
  • Einsatz spezieller Techniken, wie z.B. der Rotablation, spezieller Hochdruckballons etc.
  • Intervention komplexer Engstellen und Verschlüsse, z.B. des linken Hauptstamms, von Bifurkationen sowie chronisch verschlossener Koronargefäße (CTO)
  • 24 Stunden Herzkatheterbereitschaft an 365 Tagen im Jahr beim akuten Herzinfarkt

Diagnostik von Herzklappenfehlern

Interventioneller Verschluss von Vorhofseptumdefekten mit sog. Schirmchen

Interventioneller Verschluss des linken Vorhofohrs bei Patienten/innen mit Vorhofflimmern

Therapie einer therapierefraktären arteriellen Hypertonie durch eine „Renale Denervation“

  • Verwendung eines kathetergestützen thermischen Verfahrens und eines kathetergestützen Ultraschallverfahrens

Diagnostik und Therapie einer peripher arteriellen Verschlusserkrankung

  • Durchführung von peripheren Angiografien in DAS-Technik
  • Aufweiten von peripheren Engstellen und Verschlüssen mit Ballonkathetern, medikamente-freisetzenden Ballonkathetern und Stents der neuesten Generation

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